Masturbation, Moral und Meinungen: Warum das Bewerten erotischer Geschichten schwerer fällt, als man denkt – und was das über uns alle aussagt.

Bewertung von erotischen Geschichten

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Bewertung von erotischen Geschichten

Wissen Sie, ich weiß, wie man Webseiten erfolgreich auf Platz 1 bringt und dafür sorgt, dass Google einen mag, und Menschen auf eine Webseite bringt.

Google liebt unter anderem super Bewertungen. Bei einer Seite mit Sexgeschichten ist das aber gar nicht so einfach.

Gründe dafür sind:

 

  1. Männer, die beim Lesen masturbieren, schlafen schneller ein, als sie bewerten können.
  2. Männer und Frauen trauen sich nicht, meine erotischen Geschichten zu bewerten, weil sie Angst haben, ihr Arbeitgeber*in, Partner*in oder die Nachbarn könnten sehen, dass sie meine Geschichte gelesen haben und dann schlecht von ihnen denken.
  3. Wie bewertet man eine Sexgeschichte überhaupt? Nach Schulnoten? Und ist befriedigend im Zweifel besser als gut, oder sogar sehr gut?

 

Übrigens, für uns Autoren ist es auch nicht einfach. Meist leben wir ja nicht von den sinnlichen Geschichten. Oft prostituieren wir uns für Lohnarbeit. Da erstellst du dir für deine Schmuddelseite kein Google Unternehmensprofil mit deinen Klarnamen, damit du fleißig Google-Sternchen sammeln kannst.

Gut, da ich Unternehmer und somit auch mein eigener Chef bin, brauche ich mich nicht davor zu fürchten, dass ich beim Chef antanzen und mich ggfs. feuern lassen muss. Ob es meine teilweise sehr spießigen Kunden jedoch so toll fänden, wenn sie neben meinem seriösen Business-Profil noch Bewertungen zu meinen Hardcore Sexgeschichten fänden, wage ich jedoch bezweifeln. Es würde einige sicherlich davon abhalten, meine beruflichen Dienste in Anspruch zu nehmen. Denn jemand, der frivole Geschichten schreibt, muss ja unseriös sein. Und auch so manche Freundschaft würde in die Brüche gehen, wenn sie wüssten, was ich so schreibe.

Ich erinnere mich, ich war gerade Mitte zwanzig, da hat meine Halbschwester meinen ersten Blog gefunden. Er war verknüpft mit einer E-Mail-Adresse, die sie kannte und beim Schnüffeln, ist sie auf meinen Blog mit versauten Sexgeschichten gestoßen. Gott, war das ein lustiges Abendessen, bei meinen Eltern, bei dem mir mein konservativer Stiefvater eine Predigt gehalten und mir erklärt hat, dass ich so meinen Job verlieren könnte. Er hat mich aufgefordert, umgehend alles zu löschen und nie wieder so einen „Schund“ zu schreiben.

Kurzer Spoiler, es war der letzte Kontakt zu meiner Halbschwester. Für mich war und ist sie seitdem gestorben. Was das angeht, da bin ich straight. Wer mir gegenüber nicht loyal ist und mir hinterfotzig ans Bein wichst, der existiert für mich nicht mehr.

Natürlich habe ich den alten Blog gelöscht. Mir eine neue Identität zugelegt, eine neue E-Mail-Adresse und hatte binnen weniger Stunden einen neuen Blog. Wer mir verbieten möchte zu schreiben, kann mir ebenso gut verbieten zu atmen. Ich lasse mir das Schreiben nicht nehmen. Von niemandem.

Aber Sie da, wenn Sie gerne erotische Geschichten lesen, dann hinterlassen Sie doch bitte auch mal einen Kommentar. Denn wenn niemand einen Kommentar oder eine Bewertung hinterlässt, fragt man sich als Autor, ob die Geschichte überhaupt jemand gelesen hat. Und wenn man als Autor das Gefühl hat, dass einen überhaupt niemand liest, dann fragt man sich irgendwann, ob man überhaupt noch neue Geschichten veröffentlichen soll.

Stellen Sie sich vor, Sie posten einen tweet, skeet, thread, tröt oder Bild auf Instagram und bekommen dafür nicht einen Like. Würden Sie sich dann nicht auch fragen, warum Sie überhaupt etwas posten, wenn es ohnehin niemandem auffällt oder gefällt? 

Und Google liebt Impressionen. Google liebt es, wenn Menschen Kommentare schreiben oder eine gute Bewertung abgeben. Wenn Sie einen Autor, eine Autorin oder Content-Creator*in schätzen, schreiben Sie bitte gelegentlich einen Kommentar und bewerten Sie hin und wieder eine Geschichte. Kommentare und Bewertungen und Kommentare sind unsere Likes (❤️).

  1. Übrigens: Wenn Ihre Nachbarn Ihre Bewertungen oder Kommentare hier sehen, sind sie genauso Ferkel wie Sie. Im Grunde ist es genauso, als würden Sie Ihren Chef, besten Freund*in oder die Nachbarn im Swingerclub treffen. Ja, ist unangenehm. Da nickt man einmal freundlich, aber im Grunde weiß man, Sie werden es niemandem erzählen. Was im Swingerclub passiert, bleibt im Swingerclub.

Halt! Nicht so schnell...

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