Immer wieder gibt es Diskussionen und Kacke-Stürme, weil sich Menschen aufregen. Oft geht es um Trans-Menschen oder diverse Menschen. Die Deutsche Bahn wird auf Schadensersatz verklagt, weil der Ticket-Automat nicht die politisch korrekte Anrede bietet. Hoffentlich haben die Kaffee-Automaten-Betreiber daraus gelernt …. Oder Diskussionen darüber, ob Trans-Menschen am Frauen-Sauna-Tag in die Frauen-Sauna dürfen.
Aber was bitte ist denn da nun politisch korrekt? Natürlich kann ich nachvollziehen, dass jemand, der sich als Frau fühlt, jedoch im Körper eines Mannes steckt, gerne in die Frauen-Sauna möchte. Theoretisch hätte ich persönlich auch kein Problem damit. Aber, auf wessen Gefühle muss man denn nun Rücksicht nehmen? Auf die der Trans-Frau oder die der anderen Frauen in der Sauna? Wer ist mehr wert? Die Bedürfnisse des einzelnen Individuums oder die der Mehrheit?
Mich erinnert diese Diskussion an eine Folge Law & Order: Special Victims Unit. Es ging um eine Trans-Frau. Sie hatte sich schon als Kind im falschen Körper gefühlt. Äußerlich war sie – bis auf eine Sache – eine Frau. Sie sah wirklich toll aus. Ich hätte nie gedacht, dass sie ein Mann hätte sein können. Bis auf den Penis war sie zu 100 Prozent weiblich. In einem Zeltlager wurde sie mit 12 von 3 Typen missbraucht. Mit Mitte 20 hat sie sich dann an ihren Vergewaltigern gerächt und sie um die Ecke gebracht. Sie wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die sie auch anerkannt hat. Jetzt ging es nur darum, in welchen Knast kommt sie. Das Rechtssystem sah klar und deutlich: Sie hat einen Penis, sie ist ein Mann. Also Männer Gefängnis. Sie selbst sah sich als Frau. Also Frauen Gefängnis. Das Ende vom Lied war einfach. Sie kam in den Männerknast. Wurde am ersten Tag von mehreren Insassen vergewaltigt. Klar, die haben sich über die heiße Frau gefreut. Sie starb an den Verletzungen der Vergewaltigung. Männerknast war also auch falsch. Ich denke, Sie sehen, es ist ein sehr ähnlicher Fall …. Und nun kommen wir zurück auf die Eingangsfrage: Was ist denn nun politisch richtig (korrekt)?
Ich frage anders: Wie fühlen sich denn nun aber die anderen Frauen in der Sauna, wenn da eine Trans-Frau mit einem Penis sitzt? Und jetzt frage ich noch etwas provokanter … Stellen wir uns vor, die Trans-Frau steht auf andere Frauen. Einer der anderen Frauen gefällt ihr. Die Trans-Frau will es vielleicht nicht, aber sie kriegt, weil die Dame auf sie einen sexuellen Reiz auslöst, evtl. einen Ständer. Die weiblich geborene Frau wird sich vermutlich sehr unwohl fühlen. Oder die Trans-Frau, denn nur weil sie eine Trans-Frau ist, macht sie das ja nicht zur Heiligen, benimmt sich nicht korrekt und baggert andere Frauen in der Sauna an. (Ja, ich weiß, dass könnte auch bei einer als Frau geboren Frau mit bi-Ambitionen oder lesbischen Ambitionen der Fall sein und hat grundsätzlich nicht allein etwas mit Trans-Frauen zu tun …)
Übrigens: Apropos … Warum gibt es eigentlich ein Frauen-Tag in der Sauna, aber keinen reinen Männer-Tag? Vielleicht wollen wir Penisträger auch mal unter uns sein. Vielleicht fühlen sich manche Männer auch besser und wohler, wenn keine Vagina besitzenden Wesen anwesend sind, die uns evtl. auf die Genitalien schielen? Und da wäre es dann übrigens auch das Gleiche. Ich könnte mich als Mann auch unwohl fühlen, wenn da ein Trans-Mann mit einer Pussy wäre. Und umgekehrt könnte es auch sein, dass der Trans-Mann mit der Pussy sich evtl. unter so vielen Penis vorkommen würde, wie das Äffchen im Zoo, das beglotzt wird. Denn natürlich würden einige Männer dem Trans-Mann – allein aus Neugier – auf die Pussy glotzen. Manche bestimmt auch blöde Sprüche reißen (weil viele ja alles ablehnen (verurteilen), das sie nicht kennen) und sich nicht alle korrekt verhalten.
Und bei der Trans-Frau aus der SVU Folge … was würde passieren, wenn sie in einen Frauen-Knast gekommen wäre? Wäre sie da nicht evtl. auch bei den weiblichen Insassen sehr beliebt. Schließlich wird sie vermutlich das einzige Wesen sein, was einen Penis zu bieten hat. Und es gibt einige Frauen, die Penisse sehr gern mögen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie im Frauen-Knast ebenfalls sehr begehrt gewesen wäre.
Egal, wie ich diese Frage drehe und wende, ich selbst komme auf keine Lösung, die für jeden absolut gerecht und fair wäre, und vielleicht muss man da einfach straight sein und sagen: Sorry, aber wenn du einen Penis hast, kommst du am Frauen-Tag nicht in die Sauna, auch wenn du ansonsten eine Frau bist! Für Männer gibt es auch keinen reinen Männer-Tag. Wir müssen uns auch damit abfinden, dass wir in die gemischte Sauna müssen und dass da auch Pussys auf der Bank sitzen! Oder, man muss tatsächlich einen reinen Männer-Tag und einen Trans-Frauen-, sowie einen Trans-Männer-Tag machen.
Aber, wo fängt es an und wo hört es auf?
Es gibt Menschen, die sich über dicke Menschen – wie mich – beklagen und der Meinung sind, das alle dicken Menschen unästhetisch sind und allein der bloße Anblick bereits Augenkrebs verursacht. Die sich wünschten, dicke Menschen – wie ich – dürften nicht in die Sauna. Wir dicken wünschen uns ebenfalls einen Dicken-Tag, weil wir diese schlanken Arschlöcher verabscheuen, die so oberflächlich denken und gar nicht mit denen in die Sauna wollen. Dann gibt es noch Menschen mit Behinderung – wobei Adipositas ja grundsätzlich auch eine Behinderung ist, mit der man ab einem gewissen Grad der Fettleibigkeit sogar einen Behindertenausweis beantragen kann – oder evtl. getrennte Sauna nach Religionen oder danach, welches Geschlecht man liebt (lesbische Frauen dürfen nicht mit hetereosexuellen Frauen am Frauen-Tag in die Sauna, damit sie die Heten nicht anbaggern).
Ich denke, wenn wir das machen würde, wären wir irgendwann so weit, dass es 365 verschiedene Sauna-Tage gäbe, wodurch jeder Mensch nur noch einmal im Jahr in die Sauna dürfte. Wobei, unserem deutschen Bürokratie-Staat traue ich selbst das zu, nur um es wirklich jedem Individuum recht machen zu können. Schließlich will sich ja niemand als politisch unkorrekt bezeichnen lassen oder gar als alter, weißer Mann. Ist ja widerlich!
Vielleicht müssen wir es ja auch gar nicht jedem einzelnen Individuum recht machen, sondern einfach bessere Menschen werden. Wir müssen toleranter werden. Im Grunde genommen hat doch jeder Mensch sein Päckchen zu tragen. Der Eine ist Fett. Der Andere hat einen kleinen Pimmel oder winzige Brüstchen. Die Nächste Schamlippen bis zum Boden. Eine Andere einen Pickel am Arsch. Im Grunde genommen wollen wir doch alle dasselbe. Wir wollen, dass sich jeder um seinen Scheiß kümmert und uns so sein lässt, wie wir sind. Und wenn das jeder Berücksichtigen und Rücksicht nehmen würde, dann wäre diese Welt schon eine Bessere.
Mir persönlich ist scheißegal, ob jemand einen Penis hat oder eine Vagina. Dick oder dünn ist. Hetero- oder homosexuell. Christ, Jude oder Moslem. Schwarz, weiß oder blau ist. Veganer oder Fleisch(fr)esser. E-Auto oder Verbrenner-Fahrer. Raucher oder Nichtraucher oder von mir aus auch 3 Titten hat. Wir sind alle Menschen. Wir sind alle gleich. Und wer sich nicht benimmt, hat auf diesem Planeten einfach nichts zu suchen.
Vielleicht müssen wir einfach lernen Arschlöcher auszugrenzen und nicht Minderheiten … Theoretisch würde ich zwar sagen, wir müssen mit den Arschlöchern leben, denn wenn wir Arschlöcher hassen, dann sind wir ja auch nicht besser. Zwar stimmt das, aber wir sind halt nicht in der katholischen Kirche, wo man bereitwillig die andere Wange auch noch hinhält.
Es gibt böse Menschen, die böse Dinge mit anderen machen. Und es gibt liebe Menschen, die böse Dinge mit sich machen lassen. Wir müssen raus aus der Opferrolle. Wir dürfen uns von Terroristen nicht terrorisieren lassen. Wie heißt es so schön: Mit Terroristen verhandelt man nicht!
#ArschlöcherRAUS
Hat Ihnen mein Tagebucheintrag gefallen oder hat Sie etwas getriggert, das Sie gerne loswerden möchten? Lassen Sie es mich in einer persönlichen Nachricht wissen…
Übrigens: Ihre Daten — sofern Sie zum Beispiel freiwillig Ihre E-Mail-Adresse dalassen sollten — werden nicht weitergegeben oder veröffentlicht. Sie bleiben 100 Prozent anonym. Gentleman Ehrenwort!
Copyright © 2024 Ben Wilder. Alle Rechte vorbehalten.